Die eigene Depersonalisation besser verstehen: Das Depersonalisations-Tagebuch

Ein Teil der Menschen mit chronischer Depersonalisation leidet unter rezidivierenden (immer wiederkehrenden) Symptomen, die häufig als anfallsartig erlebt werden. Oftmals haben die Betroffenen Mühe, die genauen Auslöser für einen solchen Depersonalisationsanfall anzugeben. Ein anderer Teil leidet unter anhaltenden Symptomen, die als kontinuierlich erlebt werden. Für diese Betroffenen kann es schwierig sein, Schwankungen im Depersonalisationserleben wahrzunehmen.

Für beide Gruppen kann es daher hilfreich sein, ein Tagebuch zu führen, um die Zusammenhänge zwischen dem eigenen Depersonalisationserleben und inneren Vorgängen oder äußeren Einwirkungen besser sichtbar zu machen. In einem solchen Tagebuch sollte festgehalten werden, in welchen Situationen die Depersonalisation auftritt bzw. sich verschlimmert. Was genau ist zuvor geschehen? Welche Gefühle, Gedanken waren involviert? Ebenso sollte festgehalten werden, wann der Depersonalisationsanfall endet, bzw. wann eine deutliche Besserung des Depersonalisationserleben bemerkt wird. Wichtig ist es hier, auch kleine Veränderungen, beispielsweise für wenige Sekunden, festzuhalten. Für solche Fälle sollte das Depersonalisations-Tagebuch zumindest am Anfang ständig bei sich getragen werden.

Durch das Führen eines solchen Tagebuchs werden nach einiger Zeit Muster für die Betroffenen wahrnehmbar werden. Zwar ist ein solches Tagebuch nicht an sich ein Tool zur Abmilderung oder gar Überwindung der Depersonalisation, es ermöglicht den Betroffenen aber einen tieferen Einblick in das eigene Erleben und hilft ihnen dabei, die Depersonalisation besser zu verstehen.