Erleben der Außenwelt

Depersonalisation ist eine Erkrankung, die auch das Erleben der Außenwelt deutlich verändert. Die Beeinträchtigungen im Bereich des Sinneserleben zeigen dies besonders.

Manche Betroffene berichten, dass sie eine bislang vertraute Umwelt überhaupt nicht mehr erkennen können. Sie fühlen eine deutliche Distanz zu bekannten Orten oder auch Personen. Im schlimmsten Fall wird die Umwelt als überhaupt nicht mehr real, sogar nur als eingebildet und andere Menschen lediglich als Marionetten wahrgenommen. Das Gefühl einer Verbindung zu anderen Personen stellt sich nicht mehr ein.

Betroffene berichten auch darüber, dass die Dreidimensionalität der Umwelt für sie nur noch schwer wahrnehmbar ist. In einigen Fällen wird die Außenwelt als lediglich zweidimensional erlebt. Dies kann dazu führen, dass sich Betroffene orientierungslos durch den Raum bewegen und Distanzen zu Gegenständen oder Personen kaum noch einschätzen können. Gangunsicherheit, Greifen ins Leere oder Stürze sind die Folge. Die aktive Teilnahme am Straßenverkehr kann zudem deutlich eingeschränkt sein.

Ein weitere Dimension, in der Betroffene Veränderungen erleben, ist die Dimension der Zeit. Viele Betroffene beschreiben die Zeit in ihrem Erleben als langsamer oder auch schneller verlaufend. Dies führt dazu, dass sie die tatsächlich vergangene Zeit nur schwer einschätzen können und sich beständig rückversichern müssen.

Das veränderte Erleben der Außenwelt wird auch als Derealisation bezeichnet. Dabei kommen Depersonalisation und Derealisation kaum je getrennt voneinander vor.

Tools:
Dem veränderten Erleben der Außenwelt wird am besten durch die bisher beschriebenen Tools begegnet, da hier Einschränkungen im Sinneserleben mit emotionalen Einschränkungen zusammenkommen. Über die Sinne wird die Außenwelt verändert wahrgenommen, was auf emotionaler Ebene zu einem Gefühl der Distanz führt.

Viele Betroffene erleben es zudem als hilfreich, wenn sie sich vollkommen auf die Außenwelt konzentrieren und das innere Erleben und vor allem die damit verbundene Selbstbeobachtung ausblenden so gut dies möglich ist.